Worum es im Leben wirklich geht. Worum es im Leben wirklich geht. mhplusdu Standardausgabe 02/22 Sparen mit der mhplus Von vielen Extras profi tieren Seite 12 Selbstheilungskräfte Kann ich mir helfen? | 06 Gesundheitsakademie Hilfe bei Fragen zur digitalen Gesundheitswelt | 16 Ausgezeichnet – beste Leistungen, beste Services

12 18 20 Von Extras profitieren: Sparen Sie mit der mhplus – mit Tipps für Familien Erkennen und behandeln: Was ist eigentlich Gürtelrose? Meldungen Neues aus der Welt der Gesundheit | 04 Selbstheilungskräfte Kann ich mir helfen?| 06 Moderne Medizin Jederzeit gut versorgt | 10 Gesundheitsreisen Energie für den Alltag tanken | 11 Von vielen Extras profitieren So sparen Sie mit der mhplus – mit Tipps für Familien | 12 Medizingeschichte Wie Doktor Zufall die Welt revolutioniert | 15 Gesundheitsakademie Hilfe bei Fragen zur digitalen Gesundheitswelt | 16 Vorstandswechsel Neue Spitze für mhplus | 17 Warenkunde Wissenswertes über Hülsenfrüchte | 18 Erkennen und behandeln Was ist eigentlich Gürtelrose?| 20 Aus dem Erziehungsalltag Meine Kinder machen Onlinedating – was jetzt? | 21 Leserbrief Helfen Absacker bei der Verdauung? | 22 mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 3

Heil- und Kosten- plan bei Zahnersatz Wer Zahnersatz benötigt, musste in der Vergan- genheit den Heil- und Kostenplan des Zahnarztes bei der Krankenkasse einreichen und genehmigen lassen. Dieses Verfahren wurde nun zu Gunsten der Versicherten vereinfacht: Der Zahnarzt schickt den Heil- und Kostenplan digital an die mhplus und erhält – in der Regel – innerhalb weniger Tage ein Feedback. Der Versicherte wird im Anschluss von der mhplus über die Entscheidung informiert und schon kann die Behandlung starten. Bürger- entlastungs- gesetz Wie im Bürgerentlastungsgesetz geregelt, meldet die mhplus geleis- tete Beiträge, Erstattungen oder Bo- ni ihrer Versicherten aus dem Jahr 2022 bis Ende Februar 2023 an die Finanz behörde. Selbstzahlern wie Selbstständigen oder Studierenden sendet die mhplus im Anschluss eine Bescheinigung über die gemeldeten Beträge zu. Viele weitere Informatio- nen zum Bürgerentlastungsgesetz erhalten Sie hier: www.mhplus.de/ buergerentlastungsgesetz Wenn ich Wenn ich du wäre du wäre Mehr Menschen wissen mehr als einzelne: Der Effekt „wisdom Mehr Menschen wissen mehr als einzelne: Der Effekt „wisdom of the crowd“ bezeichnet das Phänomen, dass der Durchschnitt of the crowd“ bezeichnet das Phänomen, dass der Durchschnitt vieler unabhängiger Schätzungen einem wahren Wert in der Regel vieler unabhängiger Schätzungen einem wahren Wert in der Regel näher kommt als Einzelmeinungen. Neu ist allerdings die Erkennt- näher kommt als Einzelmeinungen. Neu ist allerdings die Erkennt- nis, dass wir auch näher an die Wahrheit kommen, indem wir uns selbst nis, dass wir auch näher an die Wahrheit kommen, indem wir uns selbst widersprechen. Der „inner crowd effect“ beschreibt die „innere Menge“, widersprechen. Der „inner crowd effect“ beschreibt die „innere Menge“, die wir uns zu Hilfe nehmen können. Im Rahmen einer Versuchsreihe die wir uns zu Hilfe nehmen können. Im Rahmen einer Versuchsreihe der Universitäten Eindhoven und Maastricht sollten 6.400 Versuchsper- der Universitäten Eindhoven und Maastricht sollten 6.400 Versuchsper- sonen das Gewicht eines Elefantenbabys und andere Angaben einschätzen. sonen das Gewicht eines Elefantenbabys und andere Angaben einschätzen. Anschließend wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt: Die Anschließend wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt: Die eine sollte einfach noch mal raten. Die zweite Gruppe sollte beim Raten die eine sollte einfach noch mal raten. Die zweite Gruppe sollte beim Raten die Perspektive einer Freundin oder eines Freundes einnehmen, der oder die in Perspektive einer Freundin oder eines Freundes einnehmen, der oder die in Sachen Politik ähnlich tickt wie sie selbst. Die dritte Gruppe sollte sich beim Sachen Politik ähnlich tickt wie sie selbst. Die dritte Gruppe sollte sich beim Schätzen jemanden aus dem Freundeskreis vorstellen, der oder die häufig Schätzen jemanden aus dem Freundeskreis vorstellen, der oder die häufig andere Ansichten vertritt. Tatsächlich kamen die Schätzungen in der dritten andere Ansichten vertritt. Tatsächlich kamen die Schätzungen in der dritten Gruppe im Durchschnitt dem richtigen Ergebnis am nächsten. mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 5

Unser Körper heilt sich selbst – nicht immer, aber viel öfter, als wir glauben. Unsere Selbstheilungskräfte können viel bewir- ken, wenn wir lernen, auf sie zu hören und sie zu aktivieren. W ir sind gewohnt, ständig funktionieren zu müssen. Dadurch haben wir gelernt, die Warnsignale unseres Körpers zu unterdrücken – und wir haben ver- lernt, auf die Selbstheilungskräfte unseres Körpers zu vertrauen. Dass Wunden selbstständig heilen, beein- druckt uns nur noch selten. Wenn unser Immunsystem sich im Schlaf stabilisiert und Zellen sich regenerie- ren, bekommen wir das nicht einmal mit. Tatsächlich leistet unsere „kör- pereigene medizinische Abteilung“ sehr viel – besonders, wenn wir sie dabei unterstützen: mit Ernährung, Bewegung, Stressreduktion und Ent- spannung. Es lohnt sich also, einmal durch unseren Körper zu reisen und die Arbeit unseres inneren Arztes bes- ser kennen zu lernen. Ernährung Unsere Ernährung versorgt die Kör- perzellen mit Energie, liefert Nähr- stoffe, versorgt unser Mikrobiom im Darm und hält unser Immunsystem intakt. Füttern wir unseren Körper mit nährstoff- und vitaminreichen Lebensmitteln, aktiveren wir also unsere Selbstheilungskräfte. Das gelingt am besten, wenn wir uns saisonal und regional ernähren und so ausgewogen und abwechslungs- reich wie möglich: viel Obst, Gemüse, pflanzliche Fette, Vollkornprodukte und reichlich Wasser sowie unge- süßten Tee, wenig Fleisch. Zu viel Zucker und Fett überfordern unseren inneren Arzt. Der Blutzucker und die Cholesterinwerte steigen, Gefäße ver- stopfen, Entzündungen bahnen sich an. Unser Körper arbeitet außerdem besser, wenn wir ihn nicht pausen- mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 7

ablenken. Wenn der Stress über Jah- re nicht abnimmt, kann dies zu einer Überreaktion von speziellen Immun- zellen führen. Krankheiten wie chro- nische Darmentzündung, Arthritis oder Arteriosklerose können die Folge sein. Finden Sie also heraus, welche Faktoren Ihnen in Ihrem Leben regel- mäßig Stress bereiten, und versuchen Sie, diese zu reduzieren. Wenn Sie wieder einmal akut gestresst sind und plötzliches Herzrasen bekommen, hilft eine Halsmassage: Dort, wo Sie Ihren Puls spüren, sitzt der Karotis- sinusnerv, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst. Wenn Sie den Nerv leicht mit Zeige- und Mittelfin- ger massieren, verlangsamt sich Ihr Herzschlag. Wenn Ihr Herz öfter rast, sollten Sie Ihren Konsum von Koffe- in und Nikotin einschränken: Beide Substanzen erhöhen den Blutdruck. Regelmäßige Entspannung Jeder Mensch weiß, was ihn ent- spannt – doch nicht alle wissen, wie wichtig regelmäßige Entspannung ist. Das gilt auch für unseren Kör- per – auch er benötigt Erholung und Freizeit, um dauerhaft gute Arbeit leisten zu können. Die wichtigste Ent- spannungsphase ist unser Schlaf. Wer in der Regel nur sechs Stunden oder weniger schläft, hat ein höheres Risi- ko, an Diabetes zu erkranken. Diabe- tes stört die Appetitkontrolle und ist dadurch einer der stärksten Risiko- faktoren für Übergewicht. Außerdem besteht ein erhöhtes Krebsrisiko: Wir haben „Killerzellen“ in uns, die Tu- moren im Entstehungsstadium zer- stören. Bei Menschen, die nur vier Stunden pro Nacht schlafen, nimmt die Zahl dieser Killerzellen um bis zu 70 Prozent ab. Regeneration erfolgt im Schlaf und deswegen sollten wir uns selbst viel davon verschreiben. Aber wir sollten auch gnädig mit uns sein, wenn unser Körper uns signalisiert, dass er eine Pause braucht: Wenn die Nase läuft und die Glieder schmer- zen, sollten Sie ihn nicht zum Sport zwingen. Eine bessere Hilfe sind dann Ruhe und ein kleiner Spaziergang – am besten im Grünen. Derzeit wird erforscht, ob die Aromen des Waldes unsere Abwehrkräfte stärken können. Außerdem gibt es erste Hinweise aus Studien, dass regelmäßiger Aufenthalt in der Natur sich günstig auf die Herz- gesundheit auswirken kann. Fragen Sie den inneren Arzt Zurück im Alltag. Termine, Berufs- verkehr, Feierabend: Die Welt des inneren Arztes rückt wieder in den Hintergrund. Aber fragen Sie sich das nächste Mal, wenn es Ihnen nicht gut geht, warum das so ist. Und ob Sie sofort zur Tablette greifen möchten. Wenn der Kopf schmerzt, ist es mög- lich, dass Sie einfach Schlaf brauchen. Wenn Sie oft erkältet sind, sollten Sie einen Blick auf Ihre Ernährung und Ihr Stresslevel werfen, um Ihr Im- munsystem zu stärken. Hören Sie ruhig wieder etwas mehr auf Ihre Selbstheilungskräfte – sie leisten wahrhaft Erstaunliches. mhplus-Service Sie möchten aktiv etwas für Ihre Gesundheit tun? In unserer Kundendatenbank finden Sie eine Vielzahl qualitätsgeprüfter Gesundheitskurse aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung – alle geleitet von qualifizierten Fachleuten. www.mhplus.de/gesundheitskurse mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 9

– Gesundheitsreisen – Energie für den Alltag tanken Berufsleben und Alltag zehren häufi g an unseren Kräften. Unlust und Müdigkeit sind die Folgen. Mit unseren Gesund- heitsreisen gelingt es Ihnen, die Batterien ganz schnell wie- der aufzuladen. Zur Auswahl stehen dafür viele reizvolle Urlaubsregionen überwiegend in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz. Wollen Sie auch aktiv werden? Beide Angebote bieten Programme an mehr als 50 ausgewählten Standor- ten – von der Nord- und Ostsee bis hin zu den Alpen. Dabei stehen über 100 Gesundheitsangebote zur Auswahl. Sie sind herzlich eingeladen, sich zu entspannen, in Bewegung zu kom- men und mehr über gesunde Ernäh- rung zu erfahren. Unsere Gesund- heitsreisen müssen Sie sich nicht vom Arzt verschreiben lassen. Wann und wohin Sie fahren möchten, entschei- den Sie selbst. Zuschuss der mhplus Die mhplus BKK fördert die AKTIV- WOCHE und das WELL-AKTIV-Pro- g ra m m m it ei nem ei n ma l igen Zuschuss je Kalenderjahr und mhplus- Versicherten von bis zu 140 Euro. Vor- aussetzung ist, dass Sie im laufenden Kalenderjahr noch keine Gesundheits- reise oder andere Präventionsmaß- nahme bei Ihrer mhplus in Anspruch genommen haben. Mit unserem Zu- schuss bezahlen Sie für einen 4-tägi- gen WELL-AKTIV-Aufenthalt beispiels- weise ab 119 Euro Eigenanteil. Die Gesundheitsreisen der mhplus verbinden wirkungs- volle Gesundheitstrainings mit einem Aufenthalt in einer tollen Urlaubsregion. Bei diesen Präven- tionsangeboten stehen die Themen Ernährung, Bewegung und Entspan- nung im Mittelpunkt. Nutzen Sie bei- spielsweise die AKTIVWOCHE oder das Programm WELL-AKTIV, um eine Auszeit vom Alltag zu erleben und sich gleichzeitig ganz bewusst um den eigenen Körper zu kümmern. So werden Sie schnell wieder fit und erfahren, mit welchen Strategien Sie langfristig in Balance bleiben können. Fit für die wichtigen Dinge im Leben Die 7-tägige Aktivwoche bietet für Familien, Paare oder Alleinreisende unterschiedliche Präventionsschwer- punkte in den Bereichen Bewegung, Entspannung und Ernährung. Die AKTIVWOCHE wirkt wie eine Auszeit vom täglichen Einerlei. Sie kehren mit neuer Energie in den Alltag und Ihr Berufsleben zurück. Mehr Lebensqualität Das Programm WELL-AKTIV bietet Ihnen 3- bis 5-tägige Reisen. Genau wie bei der AKTIVWOCHE können Sie sich bei WELL-AKTIV für ganz unter- schiedliche Schwerpunkte entschei- den – Yoga, Gesundheitswandern, gesunde Ernährung u. v. m. mhplus-Leistung Weitere Informationen und Buchungs- möglichkeiten finden Sie hier: www.mhplus.de/ gesundheitsreisen mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 11

Gesundheitsvorsorge bis zu 140 € Präventionskurse vor Ort Wer sich regelmäßig be- wegt, gesund ernährt und sich hin und wie- der Entspannungspausen gönnt, ist in der Regel gesün- der. Seminare zu den Themen Ernährung, Bewegung und Ent- spannung werden deshalb be- zuschusst. Die mhplus fördert bis zu zwei qualitätsgeprüfte Gesundheitskurse oder eine Gesundheitsreise mit bis zu 70 Euro je Kurs im Kalenderjahr, wenn mindestens 80 Prozent der Kurseinheiten wahrgenommen wurden. Grundsätzlich können nur geprüfte Kurse unterstützt werden. Eine große Auswahl von qualitätsgeprüften Kursen finden Sie hier: www.mhplus.de/kursdatenbank bis zu 140 € Gesundheitsreisen Machen Sie Urlaub in den schönsten Regionen in ganz Deutschland und nehmen Sie gleichzeitig an einem Gesund- heitstraining teil. Genau auf diesem Konzept basieren unse- re Gesundheitsreisen. Wir bezu- schussen eine Gesundheitsreise mit bis zu 140 Euro im Kalender- jahr, wenn noch kein Gesund- heitskurs in Anspruch genommen wurde. Hier finden Sie weitere In- formationen zum Kursprogramm: www.mhplus.de/gesundheitsreisen bis zu 40 € Professionelle Zahnreinigung Die professionelle Zahn- reinigung wird von vielen Zahn- ärzten empfohlen. Die mhplus bezuschusst die Zahnreinigung im Kalenderjahr mit bis zu 40 Euro. Mehr dazu: www.mhplus.de/zahnreinigung Alternative Heilmethoden bis zu 30 € Alternative Arzneimittel Sie erhalten von Ihrer mhplus für alternative Arz- neimittel bis zu 30 Euro im Jahr. Der Zuschuss gilt für Arzneimit- tel der Homöopathie, der Phyto- therapie, Anthroposophie, wenn ein Privatrezept vorliegt. bis zu 120 € Osteopathie Wir bezuschussen die Kosten für zwei osteopa- thische Behandlungen im Kalenderjahr mit bis zu 80 Pro- zent (max. 60 Euro) pro Sitzung. Die Voraussetzungen für die Förderung finden Sie unter www.mhplus.de/osteopathie Homöopathie Die mhplus übernimmt unter- schiedliche Leistung der Ho- möopathie, wenn der Arzt am homöopathischen Vertrag der mhplus teilnimmt. Welche Leistungen das sind, erfahren Sie hier: www.mhplus.de/homoeopathie mhplus-Leistung Ihr ganz persönliches Plus: Mit unserem Vorteilsrechner errechnen Sie kinderleicht Ihren Vorteil in Sachen Ge- sundheit und Finanzen: www.mhplus.de/vorteilsrechner Innovative Angebote und Topservice Medizinische Versorgung Der gesetzliche Leistungskata- log sieht vor, welche Leistun- gen die gesetzlichen Kranken- kassen übernehmen müssen. Durch zusätzliche Verträge mit Ärzten erweitert die mhplus die Leistungen für ihre Versicher- ten. Die mhplus-Versicherten profitieren auf diese Weise von besonders innovativen Ange- boten wie dem Cyberknife oder telemedizinischen Leistungen. Mehr zu den telemedizinischen Angeboten erfahren Sie hier: www.mhplus.de/telemedizin Topservice Die mhplus bietet viele Service- leistungen wie das Elterntele- fon, die Zweitmeinung oder die Arzneimittelberatung. Auch von unabhängigen Ratgeber- zeitschriften wird die hohe Ser- vicequalität bestätigt. mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 13

– Medizingeschichte – Wie Doktor Zufall die Welt revolutioniert Die Medizin ist ein komplexes Gebiet. Die Entwicklung von Heilmitteln und Therapien nimmt jahrelange, akribische Forschung in Anspruch. Aber manchmal sind es kleine Zufälle, die zu bahnbrechenden Erfolgen führen. Ein Urlaub wird zum Lebensretter Kurz vor einer Reise ist es häufig am stressigsten. Ähnlich ging es vielleicht auch dem schottischen Bakteriologen Alexander Fleming. Denn als er sich 1928 auf den Weg in den Sommerurlaub machte, vergaß er einige Staphylokokkenkul- turen in seinem Labor. Bei seiner Rückkehr ent- deckte er, dass sich in der Petrischale ein Schim- melpilz gebildet hatte. Dieser hatte die Bakterien abgetötet. Auf Basis dieser Beobachtung forsch- ten Fleming und andere Wissenschaftler wei- ter, bis in den 1940er Jahren das Antibiotikum Penicillin entstand und in den folgenden Jahr- zehnten viele Menschenleben rettete. Seine Zufallsentdeckung brachte Fleming 1945 den Nobelpreis für Medizin ein. Medizin die Röntgenstrahlung als Diagnose- technik ein und hat sie, zum Beispiel mit der Computertomographie, weiterentwickelt. Das blaue Wunder Entwickelt wurde das Mittel Sildenafil eigent- lich, um den Bluthochdruck zu senken. Bei Tests mit Versuchspersonen zeigte das Medi- kament nicht den gewünschten Effekt, fiel aber durch eine interessante Nebenwirkung auf: ständige Erektionen bei männlichen Proban- den. So kam 1998 nicht ein neues Mittel gegen Herzbeschwerden auf den Markt, sondern eine kleine blaue Pille gegen erektile Dysfunktion, die ihrem Hersteller bis heute einen Milliarden- umsatz beschert. Aus Versehen zum Durchblick Auch Wilhelm Conrad Röntgen wäre vielleicht nicht einer der ersten Nobelpreisträger gewor- den, wenn sein Labor ein bisschen aufgeräumter gewesen wäre. 1895 experimentierte der Physi- ker mit einer Kathodenstrahlröhre. Dabei fiel ihm auf, dass fluoreszierende Gegenstände im Raum leuchteten. Der Aha-Moment für Rönt- gen: Selbst als er die Röhre mit dunkler Pappe abdeckte, blieb das Leuchten. Damit stand für ihn fest, dass die Strahlen bestimmte Objekte wie die Pappe durchdringen können. Um seine Theorie zu belegen, lenkte Röntgen die Strah- len auf eine Fotoplatte. Dabei entstand eine der ersten Röntgenaufnahmen: von der Hand seiner Frau, inklusive des deutlich erkennbaren Ehe- rings. Damit seine Entdeckung möglichst vielen Menschen zugutekommen konnte, verzichtete der Wissenschaftler auf ein Patent auf die nach ihm benannten Strahlen. Noch heute setzt die Eine Herzensangelegenheit Bei etwa zehn Prozent der Neugeborenen zei- gen sich in den ersten Lebenswochen Blut- schwämmchen (Hämangiome) auf der Haut. Die tiefroten Tumore sind meist gutartig und bilden sich nach einigen Monaten selbstständig zurück. Behandlungsbedarf besteht allerdings, wenn zum Beispiel ein Blutschwämmchen im Gesicht das Sehen oder die Atmung beinträchtigt. Bisher wurden störende Hämangiome durch Laserbe- handlungen oder operative Eingriffe entfernt. Ein Zufall zeigte, dass es einfacher geht: 2008 beobachteten Ärzte bei einem Baby mit einer Herzerkrankung, dass sich nach der Gabe von Betablockern auch ein Blutschwämmchen rasch zurückbildete. Eine Studie bestätigte den Zu- sammenhang. So wird seit 2014 die medikamen- töse Therapie nach Abwägung aller Vor- und Nachteile als Alternative zur Reduktion von Hämangiomen eingesetzt. mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 15

– Vorstandswechsel – Neue Spitze für mhplus 21 Jahre hat Winfried Baumgärtner (66) als Vorstand die Geschicke der mhplus verant wortet. Mit dem Ende seiner aktuellen Amts periode im Februar 2023 verabschiedet er sich in den Ruhestand. Heiko Kastner (49) wird die mhplus als Nachfolger leiten. Winfried Baumgärtner ist seit dem Jahr 2000 Vor- stand der mhplus. Er hat die Krankenkasse durch die rasante Wachstumsphase zu Beginn der Nul- lerjahre geführt und zu einem modernen, kunden- orientierten Gesundheitsdienstleister geformt. Mit innovativen Service- und Leistungsangeboten wird die mhplus vielfältigen Kundenbedürfnissen ge- recht. Seit vielen Jahren kann sie sich in zahlrei- chen Vergleichstests unter den Top-Krankenkassen einreihen. Neben politischen Entscheidungen war und ist die Digitalisierung der wichtigste Motor für Veränderungen. „Unsere Kundinnen und Kunden werden auch in Zukunft von einer modernen me- dizinischen Versorgung profitieren“, sagt Winfried Baumgärtner. „Aber in politisch unruhigen Zeiten ist ein Aspekt besonders wichtig: Sicherheit geben! Dafür hat die mhplus die nötige Größe und Kraft.“ Nach den intensiven Jahren bei der mhplus will Winfried Baumgärtner dem Unternehmen weiter- hin verbunden bleiben. Links Heiko Kastner, rechts Winfried Baumgärtner Auf die Position als Vorstand ist Heiko Kastner bestens vorbereitet. Der studiere Betriebswirt ist seit seinem Start ins Berufsleben in der Kassen- landschaft beheimatet. Seit fast 22 Jahren ist er bei der mhplus in leitender Funktion tätig. In den letzten Jahren verantwortete der zweifache Familienvater den Unternehmensbereich Stra- tegie, Prozesse und Personal und hat die strate- gische Ausrichtung der Kasse maßgeblich mit- bestimmt. Bereits seit Dezember 2019 ist Heiko Kastner stellvertretender Vorstand. Aus seiner Sicht ist die mhplus für die Herausforderungen der Zukunft richtig aufgestellt: „Service und Di- gitalisierung werden weiterhin Fokusthemen bleiben. Bei allem, was wir tun, stelle ich fest, mit wie viel Herzblut die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mhplus ihre Aufgaben wahrneh- men. Mit der Gewissheit, auf ein starkes Team zählen zu können, freue ich mich umso mehr auf die kommenden Aufgaben“, so Heiko Kastner. mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 17

Haltbarkeit rkeit Hülsenfrüchte sind der perfekte d der perfekte Vorrat: Geschält halten sie sich alten sie sich etwa sechs Monate, getrocknet mindestens ein Jahr lang und in der Konserve sogar mehr als drei Jahre. Hülsenfrüchte aus Kon- serven enthalten weniger Nähr- stoffe als frische Hülsenfrüchte, da sie während der Herstellung zweimal erhitzt werden, wo- durch ein Teil der Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe ver- loren geht. Dazu sorgen sie für mehr Müll. Aus Nachhaltig- keitsgründen sind getrocknete Hülsenfrüchte daher besonders empfehlenswert; häufig gibt es sie auch unverpackt zu kaufen. Vorkommen kommen in Deutsch- eutsch- land Lange wurde der Anbau von Hülsenfrüchten in Deutschland kaum gefördert, da ihre Erträge größeren Schwankungen unter- liegen als beispielsweise Raps oder Getreide. Die Anbaufläche aller Hülsenfruchtarten lag im Jahr 2021 bei knapp 245.000 Hektar und hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt. Außerdem sieht die „Eiweißpflanzenstra- tegie“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirt- schaft (BMEL) vor, Wettbe- werbsnachteile heimischer Ei- weißpflanzen – wie Ackerbohne, Erbsen und Lupinenarten – zu verringern, Forschungslücken zu schließen und erforderliche Maßnahmen umzusetzen. Dem Bund wurden zur Finanzierung der Eiweißpflanzenstrategie bis- her Fördergelder in Höhe von insgesamt 41,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Es gibt rund 70 Linsensorten und mehr als 700 Bohnensorten. In Deutschland werden nur eini- ge davon angebaut. Zu den wich- tigsten Kulturen in Deutschland gehören Erbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen und Lupinen. An- dere Hülsenfrüchte wiederum müssen importiert werden: Ki- chererbsen beispielsweise wer- den vor allem in subtropischen Gebieten angebaut. Schauen Sie vor dem Kauf also genau, wo das Produkt herkommt. . Denn a e tun der Erd ie verbessern d Anbau Hülsenfrüchte tun der Erde gut. Konkret: Sie verbessern die Bo- denqualität. Denn an den Wur- zeln der Pflanzen wachsen so- genannte Knöllchenbakterien. Diese binden Stickstoff aus der Luft im Boden, und zwar mehr, als die Pf lanze braucht. Den überschüssigen Stickstoff nutzen die nächsten Pflanzen, die auf dem Acker wachsen. Dadurch sinkt der Bedarf an synthetisch hergestelltem Stickstoffdünger. Der Wasserverbrauch von Hül- senfrüchten liegt durchschnitt- lich bei 4.055 Litern pro Kilo. Das ist im Vergleich zu anderen Pflanzen relativ hoch: Bei Ge- müse liegt der Wasserverbrauch im Schnitt bei 240 Litern pro Kilo, bei Obst im Schnitt bei 962 Litern pro Kilo. Besser schneiden Hülsenfrüchte ab, wenn man ih- ren Wasserverbrauch aufgrund ihres hohen Proteingehalts mit dem von Fleisch vergleicht. Denn Schweinefleisch hat einen Wasserbrauch von 5.988 Litern pro Kilo – und einen Wasserver- brauch von 57 Litern pro Gramm Protein. Da stehen die Hülsen- früchte mit einem Wasserver- brauch von 19 Litern pro Gramm Protein wieder ziemlich gut da. mhplus-Service Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für unsere Ge- sundheit. Wir unterstützen Sie dabei mit unserem digita- len Ernährungscoach. Weitere Informationen finden Sie hier: www.mhplus.de/online-coaches mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 19

Aus dem Erziehungsalltag Meine Kinder machen Onlinedating – was jetzt? Fast die Hälfte aller erwachsenen Paare lernen sich online kennen – Tendenz steigend. Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten ist das nachvollziehbar. Trotzdem sollten die Nutzung und ein verantwortungsvoller Umgang mit Dating- portalen gelernt sein. Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen? Starke und selbstbewusste Kinder kommen sowohl mit den Anforderungen der realen Welt als auch mit den Herausforderungen der virtuellen Welt besser zurecht. Nein zu sagen und auch Grenzen zu setzen, sind dabei wichtige Punkte. Man darf Kontakte beispielsweise ab- brechen, wenn man sich unwohl oder bedrängt fühlt. Es ist hilfreich, von Anfang an offen über die Möglich- keiten, aber auch über die Gefahren des Internets zu kommunizieren. Die Informationen sollten stets alters- entsprechend angepasst sein. Durch einen offenen Um- gang mit dem Thema Mediennutzung können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, eine kritische Haltung einzunehmen. Überlegen Sie gemeinsam, was passie- ren kann, wenn ich sehr private oder gar intime Fotos an jemanden sende oder gar veröffentliche? Das Netz vergisst nichts, auch wenn die Daten bereits gelöscht wurden. Inhalte im Netz können sehr schnell und ungewollt weiterverbreitet werden. Was möchte ich von mir preisgeben und was besser nicht? Stichwort „Fakeprofil“: Könnte sich hinter einem Profil nicht auch jemand anderes verbergen? Was ist erlaubt und was ist straf bar? Beispielsweise können Beleidigungen, Datenschutz- und Urheberrechtsverletzungen rechtliche Konsequenzen haben. Regeln aufzustellen ist für beide Seiten hilfreich und gibt Sicherheit. Wenn Kinder und Jugendliche den Sinn der Regeln verstehen, ist die Akzeptanz größer. Beispiele für mögliche Regeln: • Online einen Nickname benutzen: Mein vollständi- ger Name, meine Adresse und meine Telefonnummer gehen zunächst niemanden etwas an. • Ich treffe mich niemals ohne Absprache mit jeman- dem, den ich online kennengelernt habe, sondern weihe auf jeden Fall einen Erwachsenen ein (vor dem Treffen ist übrigens ein Video-Chat sinnvoll). • Ich treffe mich nur an öffentlichen Plätzen mit jeman- dem und auch nur tagsüber, bestenfalls mit einer Be- gleitperson in der Nähe. • Bei jüngeren Kindern empfiehlt sich ein Medienver- trag: Eltern dürfen sich in regelmäßigen Abständen Chatverläufe anschauen, nicht mit dem Hintergrund der permanenten Kontrolle, sondern um von Anfang an zur Seite stehen zu können, wenn es um mögliche Themen wie Cybergrooming, Cybermobbing, Sexting oder strafrechtliche Inhalte in Gruppen geht. Allgemein gilt: Verbote sind nicht hilfreich, besser sind Offenheit und Neugier sowie das Angebot, für die Kin- der und Jugendlichen als Ansprechpartner da zu sein, wenn es Fragen oder Probleme gibt. Selbstbewusstsein und innere Stärke lernen Kin- der am besten im realen Leben. Dazu gehört auch, dass Kinder im Grundschulalter noch kein eigenes Handy benötigen. Ermutigen Sie Ihre Kinder da- her, sich regelmäßig mit Freunden zu verabreden, Sport zu machen und raus an die frische Luft zu gehen. Denn das reale Leben mit realen Menschen und Erlebnissen sollte Vorrang haben. Das gilt in jedem Alter, auch für Eltern. Hier ist Selbst- reflexion gefragt. Daniela Horwath-Wilde, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie mhplus-Service Wenn es um Fragen zur Gesundheit Ihrer Kinder geht, unterstützt Sie das mhplus- Elterntelefon: www.mhplus.de/elterntelefon mhplusdu Standardausgabe 02/22 | 21

Anzeige Wir sind: Offen fürs Leben – bei allem, was wir tun. Denn nur so können wir uns verlässlich um Ihre Gesundheit kümmern. Die mhplus ist „offen fürs Leben“, aber was heißt das eigentlich? „Offen fürs Leben“ bedeutet, dass wir verstehen, wie Menschen denken, handeln und fühlen. Wir sind schließlich selbst welche. Wir wissen auch, dass kein Mensch dem anderen gleicht. Jeder hat andere Bedürfnisse, andere Wünsche und Ängste. Des- wegen halten wir nicht viel von Vorurteilen. Wir sind lieber neugierig, aufgeschlossen und verständnisvoll. Offen für Ihr Leben eben. Wir sind für Sie da. Telefon: 0 71 41 97 90 0 montags bis freitags von 07:00 bis 20:00 Uhr E-Mail: info@mhplus.de Internet: www.mhplus.de Social Media: facebook.com/mhplus twitter.com/mhplus_news instagram.com/deine_mhplus Zentrale Postanschrift: mhplus Krankenkasse 71632 Ludwigsburg Online einen Termin in einer unserer Geschäftsstellen vereinbaren: www.mhplus.de/online-terminvereinbarung Ser vice-App: Viele Services der mhplus in einer App: www.mhplus.de/service-app Immer gut informier t – jetzt abonnieren: www.mhplus.de/newsletter Jetzt Teil des mhplus-Teams werden! Neugierig auf unsere Benefits als Arbeitgeber? Unsere offenen Stellen finden Sie hier: www.mhplus.de/karriere