W enn wir den Sommer und die Sonne genie- ßen, am Strand liegen oder in der Natur unter- wegs sind, vergessen wir manchmal, wie intensiv die Sonnenstrahlung auf unsere Haut wirkt – und wie ge- fährlich sie uns werden kann. Die massivste Schädigung ist dabei die unseres Erbguts, die schon bei wenig UV-Bestrahlung und vor dem Sonnen- brand geschieht. Unsere Hautzellen können die Schäden häufig reparie- ren, doch gegen ständige und inten- sive UV-Bestrahlungen und vor allem Sonnenbrände kommen sie irgend- wann nicht mehr an. Die beschädigten Zellen erholen sich nicht mehr bezie- hungsweise können vom Körper nicht mehr repariert werden. Nun kann sich das Erbgut verändern und das Risiko für Hautkrebs steigt – sowohl für die schwarze als auch die weiße Form. Formen des weißen Hautkrebses Es gibt zwei Formen des weißen Haut- krebses: das Basaliom, auch Basalzell- karzinom, und das Spinaliom oder auch Plattenepithelkarzinom. das B Das Basaliom: Beim Basaliom stammen die Krebs- zellen aus der Basalzellschicht der Haut. Sie ist die am tiefsten gelegene H H H Zellschicht der äußeren Haut (Epi- Z dermis). In der Regel bilden Basalio- d me keine Metastasen. An dieser Art des Krebses erkranken knapp unter 160.000 Menschen jährlich. Wie sieht es aus? Das Basaliom zeigt h g sich ganz unterschiedlich. Zu Beginn ich g ch g eht sieht es aus wie eine kleine, porzel- sieht eht anar lana ana lanartige Hauterhebung mit winzi- gen Blutgefäßen auf der Oberfläche. gen B gen B gen B Mit der Zeit sinkt die Oberfläche des Mit d M M Knotens in der Mitte ein, eine Mulde Knot K entsteht. Dort können sich Krusten ent bilden und Blutungen sind möglich. b Diese Art des Krebses bildet keine Vor- stufen, sodass bereits erste kleine Ver- änderungen Geschwüre des weißen änderungen G Hautkrebses sind. Sie müssen entfernt nd Hautkrebses sind Hautkrebses sind Hautkrebses sind werden, denn sonst können sie zu werden, denn s einem großen Tumor heranwachsen. einem gro Wo entsteht es? Häufig bildet sich dieser Hautkrebs auf Hautstellen, die intensiver UV-Strahlung ausgesetzt waren, wie an Nase und Wangen oder auf der Kopfhaut. Die Diagnostik und Behandlung: Um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um ein Basalzellkarzinom handelt, wird eine Gewebeprobe entnommen und auf Zellen des weißen Hautkreb- ses untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, ist eine Operation sinnvoll, bei der der Hautkrebs vollständig ent- fernt wird, sodass keine Tumorzellen zurückbleiben. Zur Sicherheit unter- sucht man die Schnittränder noch einmal, ob auch alle bösartigen Zellen entfernt worden sind. Erst dann ver- schließt man die Wunde. Kommt eine OP nicht infrage, weil zum Beispiel der weiße Hautkrebs zu groß ist, kommt eine Strahlentherapie zum Einsatz. Die Lebenserwartung wird durch die- se Erkrankung kaum beeinträchtigt. Das Spinaliom: Das aggressivere Spinaliom oder Plattenepithelkarzinom befällt auch Lymphknoten und innere Organe. Es ist nach dem Basalzellkarzinom die zweithäufigste Hautkrebsart. Männer erkranken daran häufiger als Frauen; das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren. Wie sieht es aus? In der Vorstufe zum Tumor zeigt sich oft eine relativ scharf begrenzte Rötung, die mal zu sehen ist und mal nicht. Ihre Oberfläche fühlt sich leicht rau an. Daraus entsteht irgendwann eine festhaftende Horn- kruste, die zum Tumor wird. Erreicht dieser einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter, kann er Metasta- sen bilden. Daher ist es sinnvoll, be- reits die Vorstufe zu behandeln. Oft tritt diese an Nase, Stirn, Schläfen, Unterlippe und Handrücken auf, bei Männern auch an Ohrspitzen, Nacken und Kopfhaut. Die Diagnostik und Behandlung: Ge- nau wie beim Basaliom wird auch hier eine Gewebeprobe entnommen. Ist das Spinaliom schon größer, untersuchen Ärzte und Ärztinnen auch die Lymph- knoten mit Ultraschall. Mithilfe der Computertomografie lässt sich außer- dem feststellen, ob sich Tumore auch in anderen Organen gebildet haben. Um die Vorstufe des Tumors zu ent- fernen, gibt es unterschiedliche Me- thoden, zum Beispiel eine Laser-OP oder die Kältechirurgie. Bei Letzterer wird die Hautstelle für wenige Sekun- den mit flüssigem, –196 Grad kaltem Stickstoff behandelt. Mitunter kommt auch die photodynamische Therapie zum Einsatz, bei der die Hautstelle mit einem Wirkstoff behandelt und danach langwelligem Licht – zum Bei- spiel Rotlicht – ausgesetzt wird. Denk- bar ist auch eine lokale Chemothera- pie oder Immuntherapie. Ist bereits ein Tumor gewachsen, wird dieser in einer OP entfernt. Ist das Spinaliom noch nicht größer als ein bis zwei Zen- timeter, besteht eine Heilungschance von nahezu 100 Prozent. Gut zu wissen: • UV-Strahlung ist die Hauptursa- che für Hautkrebs. • Hautstellen, die oft der Sonne ausgesetzt sind, sind besonders gefährdet. • Sie senken Ihr Hautkrebsrisiko, indem Sie Ihre Haut vor UV- Strahlung schützen. Meiden Sie intensive Sonnenstrahlung und bedecken Sie Ihre Haut mit son- nendichter Kleidung. Cremen Sie sich mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ein. • Helle Haut muss besonders gut geschützt werden. • Gehen Sie bei einem Verdacht direkt zum Hautarzt oder zur Hautärztin. • Lassen Sie kleine, nicht abhei- lende Krusten untersuchen. • Nehmen Sie regelmäßig die Früherkennung wahr. mhplus-Leistung Ihre mhplus unterstützt Sie bei der Hautkrebsvorsorge: Mehr Informationen lesen Sie unter: www.mhplus.de/ hautkrebs-vorsorge mhplusdu Spezialausgabe 02/22 | 17